Wie kann ein mögliches Zukunftsszenario für das Zusammenleben von Mensch und KI aussehen?
Stellungnahme Rechtsanwalt für IT-Recht: Chan-jo Jun
In Bezug auf die Gestaltung des Zusammenlebens von Mensch und KI meint Chan-jo Jun, dass es nicht so wichtig sei Gesetze und Vorschriften zu verfassen, die dieses möglichst detailliert regeln, sondern, dass es mehr Sinn mache, sich im Vorhinein zu überlegen, wie die Intelligenz der Maschine und des Menschen am besten kombinierbar sind.
🤖 Roboter Gesetze
Chan-Jo Jun sprach in seinem Video schon die viel diskutierten „Roboter-Gesetze“ an. Als Basis solcher Gesetze werden häufig die 1942 von Isaac Asimov formulierten Gesetze, die Roboter befolgen müssten, um Menschen keinen Schaden zuzufügen, genannt.
Die drei „Asimov’schen Gesetze“ sind:
- Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit Schaden kommen lassen.
- Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz.
- Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem ersten oder zweiten Gesetz widerspricht.
Stellungnahme Wirtschaftsinformatiker: Prof. Dr. Christian Janiesch
Ähnlich sieht das auch Prof. Dr. Christian Janiesch. Ein Best Case Szenario wäre eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine - eine sog. „Hybrid Intelligence“. Er beschreibt aber auch ein Worst-Case Szenario. Zu der heutigen und zukünftigen Nutzung von KI sagt Prof. Dr. Christian Janiesch folgendes:
Zwischenstand
Soweit so gut – Hubert hat also bisher folgendes gelernt:
Vorteile der KI
Vorteile der KI liegen im Moment v.a. darin, dass sie Muster und Einflussfaktoren auf bestimmte Gegebenheiten deutlich macht, die den Menschen eventuell gar nicht bewusst waren.
Risiken oder Gefahren der KI
Dem gegenüber stehen aktuell drei Risiken oder Gefahren der Entwicklung von KI
- der hohe Energie- und Rohstoffverbrauch,
- das „Horten“ von Daten in angreifbaren Datensenken,
- die mangelnde Transparenz der Algorithmen (falsche Vorhersagen können nur schwer korrigiert werden)
Menschen sollten sich also in keinem Fall abhängig von KI machen, deren Entscheidungen und Lösungen keineswegs „absolut“ oder gar „unfehlbar“ sind.
Zwar sind KI Systeme den Menschen in manchen Bereichen womöglich schon überlegen, diese Bereiche sind aber meist sehr abgegrenzt und müssen standardisier- und kontrollierbar sein. Eine wirkliche starke KI gibt es noch nicht und ihre Entwicklung wird (zumindest aus heutiger Sicht) auch noch eine ganze Weile dauern. Bis dahin sollte vor allem die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Algorithmen verbessert und die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Disziplinen weiter ausgebaut werden. Selbst wenn Mensch und KI in Zukunft zusammen auf der Erde leben, wird es immer Dinge geben, in denen die menschliche Intelligenz der künstlichen überlegen ist. Ob dieses Zusammenleben gesetzlich geregelt werden sollte, oder ob sich eine gute Kombination von künstlicher und menschlicher Intelligenz automatisch entwickelt, wird sich zeigen.